Warum ist es keine gute Idee, das Auto an der Haushaltssteckdose zu laden?

Im ersten Moment mag es verlockend klingen: Wozu eine teure Wallbox installieren, wenn man ein E-Auto doch auch einfach über eine normale Haushaltssteckdose laden kann? Theoretisch ist dies durchaus möglich – praktisch sollte man davon lieber die Finger lassen. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:

Haushaltsteckdosen und zugehörige Leitungen sind für die Art von Dauerbelastung, wie sie beim Laden eines Elektroautos entsteht, nicht ausgelegt. Das kann schnell zu einer Überlastung führen. Die Folge: Die Steckdose erwärmt sich und auch in den Leitungen steigt die Temperatur. Schlimmstenfalls kann dann nicht nur die Sicherung im Verteilerkasten ausgelöst werden, sondern sogar ein Kabelbrand entstehen. Und der ist unter Umständen nicht einmal durch die Versicherung abgedeckt.

Wer sein elektrobetriebenes Fahrzeug am Abend in die Steckdose steckt, erwartet, dass das Auto am nächsten Morgen voll aufgetankt und fahrbereit ist. Beim Laden über eine normale Steckdose ist dies jedoch keinesfalls garantiert. Der Grund: Über die klassische Steckdose kann lediglich eine maximale Ladeleistung von 2,3 kW abgerufen werden. Dadurch verlängert sich der Ladevorgang enorm und kann bei Elektroautos mit großem Akku gut und gern bis zu 30 Stunden dauern.

Beim Aufladen über die normale Steckdose entstehen Ladeverluste. Diese fallen bei einer herkömmlichen Steckdose mit bis zu 20 Prozent deutlich höher aus als bei einer Wallbox-Ladestation. Wer sein E-Auto zuhause günstig aufladen möchte, benötigt eine Wallbox und einen Doppeltarifzähler. Dieser ersetzt den alten Haushaltsstromzähler und erfasst mit zwei getrennten Zählwerken, ob Strom zu den Hochtarifzeiten tagsüber oder zu den preiswerten Niedertarifzeiten nachts angefordert wird. So kann man beim nächtlichen Laden seines Elektroautos bares Geld sparen.