Trinkwasserleitungen in ungenutzten Gebäuden regelmäßig spülen
Betriebsferien, Urlaub oder auch Schutzmaßnahmen etwa gegen Virus-Pandemien können dazu führen, dass Gebäude über eine längere Zeit nicht genutzt werden. Das wirkt sich auch auf die hygienischen Bedingungen innerhalb der Trinkwasserinstallation aus. Zwar ist das gelieferte Trinkwasser selbst sicher. Werden Wasserhähne, Duschen und Toilettenspülungen aber mehr als ein paar Tage lang nicht genutzt, sollten Sie die Hausinstallation vorsichtshalber regelmäßig spülen.
In ungenutzten Gebäuden steht das Trinkwasser unter Umständen längere Zeit in den Leitungen. Ein Austausch durch Frischwasser ist dann nicht mehr gewährleistet. Eine Gefahr durch Viren besteht dabei zwar nicht. Allerdings können hygienische Probleme etwa durch Legionellen entstehen.
Um dies zu vermeiden und jederzeit die Hygiene und die sehr gute Qualität des Trinkwassers sicherzustellen, solltest du ungenutzte Trinkwasserleitungen regelmäßig spülen. Mögliche Sanierungskosten für verunreinigte Leitungen können ansonsten die Kosten für die Spülungen schnell um ein Vielfaches überstiegen. Das gilt auch für Gebäude, die nur teilweise genutzt werden: Hier solltest du an allen ungenutzten Entnahmestellen ebenfalls regelmäßig das Wasser laufen lassen.
So spülst du die Trinkwasser-Installation richtig:
- mindestens einmal in der Woche – besser alle drei Tage – alle Wasserhähne einmal aufdrehen
- zuerst warmes und dann kaltes Wasser so lange laufen lassen, bis jeweils eine konstante Temperatur erreicht ist
- auch Duschen und Toilettenspülungen regelmäßig betätigen
Diese Spülungen reichen in der Regel auch bei einer Wiederinbetriebnahme nach einer Pause von bis zu einer Woche aus.
Wiederinbetriebnahme nach längerem Stillstand
Nach einem längeren Stillstand in den Leitungen wird eine umfangreichere Spülung der Installation notwendig. Dabei solltest du dann zusätzlich mindestens:
- den Hauseingangsfilter rückspülen
- Perlatoren und Duschköpfe abbauen
- mehrere Entnahmestellen gleichzeitig öffnen (erst warm, dann kalt)
- jeweils intensiv erst warm dann kalt spülen
- das Volumen im Trinkwasser-Erwärmer durch langes Spülen komplett austauschen
Diese umfangreichere Spülung und Reinigung kann im Zweifel eine Fachfirma ebenso durchführen wie mögliche weitere Maßnahmen bis hin zur vorübergehenden Außerbetriebnahme der Trinkwasserinstallation (siehe unten). Ist die Trinkwasserinstallation länger als ein halbes Jahr lang nicht genutzt worden, solltest du auf jedem Fall ein Installateurs-Unternehmen mit der Wiederinbetriebnahme beauftragen. Dann ist außerdem eine mikrobiologische Untersuchung des Wassers nötig.
Trinkwasserinstallation außer Betrieb nehmen
Wenn Leitungen nicht regelmäßig gespült werden können, sollte die Trinkwasserinstallation an der Hauptabsperreinrichtung abgesperrt und möglichst durch eine Fachfirma außer Betrieb genommen werden. Wird ein Gebäude absehbar mehrere Monate lang nicht genutzt, solltest du zudem den Wasserversorger informieren. Der kann dann den Hausanschlussschieber schließen und so möglichen Beeinträchtigungen der Wasserqualität im Trinkwassernetz vorbeugen.
Leitungen möglichst nicht entleeren
Sofern sie nicht aus Frostschutzgründen notwendig wird, ist eine komplette Entleerung der Leitungen in den meisten Fällen nicht sinnvoll. Sie kann sogar Bakterienwachstum und Korrosionsschäden in den Leitungen fördern. Darum muss die Installation in diesen Fällen vollständig getrocknet werden.
Alternative: Automatische Spülung durch spezielle Ventile
Im Fachhandel gibt es als Alternative auch spezielle Ventile, die eine regelmäßige Spülung automatisch auslösen. Weitere Informationen und Tipps dazu erhalten Verbraucher bei ihrem Wasserinstallateur.
In nur 3 Schritten: So spülst du die Trinkwasser-Installation
1. Mindestens einmal in der Woche – besser alle drei Tage – alle Wasserhähne einmal aufdrehen.
2. Zuerst warmes und dann kaltes Wasser so lange laufen lassen, bis jeweils eine konstante Temperatur erreicht ist.
3. Auch Duschen und Toilettenspülungen regelmäßig betätigen.
Diese Spülungen reichen in der Regel auch bei einer Wiederinbetriebnahme nach einer Pause von bis zu einer Woche aus.
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