Aufgabenverteilung in der Energiewirtschaft

Um deine Energie direkt nach Hause liefern zu können, sind für einen reibungslosen Ablauf mehrere Akteure notwendig. Deren einzelne Aufgaben sind für dich als Kunden jedoch nicht auf den ersten Blick direkt erkennbar. So liefert dir der Stromanbieter deinen Strom. Doch was genau macht der Netzbetreiber und welche Rolle kommt dem Messstellenbetrieb zu? Damit du die Unterschiede kennen lernst, haben wir dir alles Wissenswerte zur Rollenverteilung in der Energiewirtschaft kurz zusammengefasst.

Egal ob Mieter oder Eigentümer, aufgrund der Liberalisierung des Energiemarktes hat heute jeder Haushalt die freie Wahl bei der Entscheidung für einen Energieversorger. Seit 1999 wird jedoch zwischen Energielieferanten und Netzbetreiber unterschieden. Der Energieversorger ist dabei nur für die Belieferung der Kunden zuständig. Dies kann sowohl das Stadtwerk vor Ort als auch ein regional oder bundesweit agierendes Unternehmen sein. Der Netzbetreiber bleibt jedoch vor Ort immer gleich. Er ist der Eigentümer der Netze in einer Region und koordiniert den Transport und die Verteilung der Energie von den Kraftwerken zu den Verbrauchern. Dies bedeutet, dass dem Netzbetreiber die Leitungen und Rohre gehören, durch die der Strom bzw. das Erdgas fließt. Häufig gehört der Netzbetreiber zum örtlichen Energieversorger – ist jedoch ein rechtlich unabhängiges Unternehmen.

Die Energie für dein Zuhause erhältst du also durch die Leitungen des Netzbetreibers. Um nachweisen zu können, wie viel Energie an dich geliefert wurde, gibt es einen Messstellenbetrieb (MSB). Hierzu zählen Einbau, Betrieb, Ablesung und Wartung von Strom-, Erdgas-, als auch Wasserzählern sowie die Messung des eigentlichen Energieverbrauchs. Diese Zähler befinden sich zumeist im Keller eines Hauses und ermöglichen es dir jederzeit, deinen aktuellen Energieverbrauch einzusehen. In den meisten Fällen gehört dem Netzbetreiber auch der Energiezähler und er ist somit Netzbetreiber und Messstellenbetreiber in einem. Als Abkürzung für die Bezeichnung Messstellenbetrieb als auch für den Messstellenbetreiber werden oft die Ziffern „MSB“ genutzt.

Im Regelfall ist der örtliche Netzbetreiber für die Zählerablesung zuständig. Hierfür erhalten Sie per Post eine Aufforderung, um Ihren Zählerstand zu übermitteln. Sie können den Zählerstand dann einfach in eine mitgelieferte Postkarte eintragen und zurück an Ihren Netzbetreiber schicken oder bequem über ein Online-Portal für die Zählerstandserfassung digital versenden. Im Einzelfall kann es aber auch sein, dass der Netzbetreiber den Zählerstand schätzen muss, wenn eine Ablesung nicht möglich war oder keine Zählerkarte zurückgeschickt wurde.

Deine Rechnung für den von dir verbrauchten Strom oder das Erdgas erhältst du direkt von deinem Energieversorger. Die Angaben zu deinem Verbrauch erhält er vom jeweiligen Netzbetreiber, der für die Abfrage der Zählerstände verantwortlich ist.