Sparsamer Umgang weiterhin wichtig
Wir drehen den Hahn auf und Wasser läuft. Nicht überall in der Welt ist das selbstverständlich. Der jährliche Weltwassertag erinnert daran, dass sauberes Trinkwasser zwar elementar wichtig ist, aber ein großer Teil der Weltbevölkerung keinen gesicherten Zugang hat. In unseren Breiten glaubten die Menschen lange es gebe Wasser im Überfluss. Doch die vergangenen heißen Sommer haben deutlich gezeigt, dass diese Zeiten vorbei sind – auch in Osthessen. Damit gewinnen der sparsame Umgang mit Trinkwasser sowie der Schutz des Grundwassers stark an Bedeutung.
„Die vergangenen Sommer haben uns vor Augen geführt, dass die Trinkwasser-Versorgung mittelfristig herausfordernder wird“, sagt Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Gruppe. Trinkwasser sei das in Deutschland am strengsten kontrollierte Lebensmittel. Das von der RhönEnergie bereitgestellte Trinkwasser für rund 82.000 Menschen werde regelmäßig durch ein unabhängiges Fachlabor untersucht. Doch Heun unterstreicht: „Um Trinkwasser so hoher Güte auch zukünftig jederzeit verlässlich liefern zu können, müssen die Menschen auf breiter Front verantwortungsvoller mit dieser kostbaren Ressource umgehen.“
Grundwasser als Garant der Versorgung
Da die Flächen im Umfeld der 30 Tiefbrunnen häufig landwirtschaftlich genutzt werden, sind die heimischen Landwirte für die RhönEnergie Gruppe bei der Qualitätssicherung des Grundwassers bereits seit vielen Jahren ein wichtiger Partner. Als Dritter ist die Ingenieur-gemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU) in diesem Aktionsbündnis mit dabei. Das Fachbüro führt individuelle Beratungen der Landwirte und Bodenuntersuchungen durch. Im Arbeitskreis „Runder Tisch“ tauschen sich die Akteure untereinander aus und stimmen sich ab, auch unter Einbeziehung der Fachbehörden.
Ziel des regionalen Bündnisses für den Grundwasserschutz war und ist es, Landwirten, die Flächen im Einzugsbereich der hiesigen Tiefbrunnen bewirtschaften, kostenlose Fachberatung durch Landwirtschaftsexperten zukommen zu lassen. Denn wer auf Einsicht setzt, muss gut informieren. Größte Herausforderung ist das Nitrat. Es gelangt vor allem durch Dünger und Gülle in den Boden. Hier kann es unter ungünstigen Bedingungen das Grundwasser belasten. Deshalb arbeiten die Partner daran, die Nitrateinträge so gering wie möglich zu halten. Wo sie unvermeidbar sind, soll das Nitrat besser als bisher abgebaut werden. Was gar nicht erst ins Grundwasser gelangt, verursacht später auch keinen zusätzlichen technischen und finanziellen Aufwand bei der Aufbereitung.
Die bewährten, eng verzahnten Bemühungen zum nachhaltigen Schutz des Grundwassers in der Region Fulda tragen Früchte. Das von den Tiefbrunnen in der Fulda-Aue und in Fulda West geförderte „Rohwasser“ hat hohe Qualität. So hält sich der Aufwand der Veredelung des Rohwassers zu sauberem Trinkwasser in den Wasserwerken der RhönEnergie Gruppe im Vergleich zu vielen anderen Landesteilen in Grenzen.
Klimawandel als Herausforderung
Zunehmend Sorge bereitet Versorgern wie der RhönEnergie Gruppe die Menge des verfügbaren Brunnenwassers. „In Folge mehrerer Jahre mit langen heißen Sommern und wenig Niederschlag sinken auch in unserer Region die Grundwasserpegel“, erläutert Matthias Hahner, Geschäftsführer der in der Gruppe für das Trinkwasser zuständigen OsthessenNetz GmbH:
„Jeder hat es selbst erlebt: Die vergangenen sechs Jahre waren eindeutig zu trocken. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie geht davon aus, dass die von vielen als wirklich reichlich empfundenen Niederschläge der vergangenen Monate einen positiven Einfluss hatten, um die Defizite im Grundwasser teilweise abzubauen.“ Der Boden ist in den vergangenen Monaten in den oberen Schichten gründlich durchnässt worden, was den Pflanzen und insbesondere dem Wald sehr gut tut. Bis Regenwasser jedoch überall auch die tief liegenden Grundwasser führenden Schichten erreicht und dort die Grundwasserpegel anhebt, können je nach Lage auch längere Zeiträume vergehen. Insofern, so Hahner, könne keine Entwarnung gegeben werden, denn nach Einschätzung der Meteorologen dürfte sich der Trend zu heißen Sommern fortsetzen.
Vor diesem Hintergrund ermuntert die RhönEnergie Gruppe die Menschen in der Region, weiterhin sparsam mit der kostbaren Ressource Trinkwasser umzugehen. Möglichkeiten dazu gibt es viele. re-gruppe.de/trinkwasser
… soll die lebenswichtige Bedeutung des Trinkwassers ins Bewusstsein rufen und wird seit 1993 am 22. März begangen – jeweils unter einem bestimmten Motto. Um die Aktualität und Dringlichkeit der Trinkwasserversorgung zu unterstreichen, hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Zeitraum 2018 – 2028 zur „Wasserdekade“ erklärt. Das Motto 2024 lautet „Wasser für den Frieden“. worldwaterday.org
- Die RE-Gruppe versorgt rund 82.000 Menschen zuverlässig mit Trinkwasser, und zwar in Fulda (ohne Edelzell), Eichenzell und Ebersburg.
- Die Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers liegt in der RhönEnergie Gruppe in den Händen der OsthessenNetz GmbH.
- Das Unternehmen verfügt über 30 Tiefbrunnen, die im Schnitt 150 Meter (25 – 250 m) tief sind. Davon befinden sich 8 stadtnah in der Fulda-Aue und 15 in Fulda-West sowie 7 in der Rhön. Hinzu kommen mehrere Quellen, davon drei im Rhöner Gichenbachtal.
- Das Unternehmen betreibt mehrere moderne Wasserwerke, das größte in Fulda, das zweitgrößte in der Rhön.
- Der Anteil des Quell- und Brunnenwassers, der aus der Rhön in die Stadt kommt, beträgt rund ein Sechstel der in Fulda benötigten Gesamtmenge.
- Allein im Stadtgebiet Fulda gibt es 12 Hochbehälter mit einer Pufferspeicher-Kapazität von 15.680 Kubikmetern (= 15.680.000 Liter).
- Das Rohrnetz der OsthessenNetz GmbH ist 870 Kilometer lang (incl. der Hausanschlussleitungen).
- Im Jahr 2023 haben die Wasserwerke der RhönEnergie Fulda zusammen rd. fünf Millionen m³ Trinkwasser an ihre regionalen Kunden abgegeben.
Unser wichtigstes Lebensmittel: Wasser ist Leben
Foto: RhönEnergie
Fulda, 21.03.2024