„Fels in der Brandung“: 10 Jahre RhönEnergie Gruppe
Im Sommer 2013 fusionierten die damalige Überlandwerk Fulda GmbH (ÜWAG) und die Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH (GWV) zur RhönEnergie Fulda. So entstand aus zwei traditionsreichen Versorgungsunternehmen einer der größten hessischen Infrastruktur-Dienstleister, der in der Region zentrale Aufgaben der Daseinsvorsorge abdeckt. 10 Jahre ist das her.
Anfänglich arbeiteten die seinerzeit knapp 1.000 Mitarbeitenden weiter an den bisherigen Standorten, welche die Partner in das neue Unternehmen eingebracht hatten. Um Wege zu verkürzen und interne Abstimmungen zu erleichtern, entschloss man sich schon bald nach der Fusion in eine neue Firmenzentrale zu ziehen und die alten Liegenschaften zu veräußern. Im neuen Quartier, das damals gerade am Löhertor geplant wurde, sah man den idealen Standort am Rande der Innenstadt. Seit Mai 2015 ist Martin Heun Sprecher der Geschäftsführung und im Juni des Jahres kam Dr. Arnt Meyer als weiterer Geschäftsführer hinzu.
Umzug ins Löhertor
Im April 2018 wurde im Beisein des Investors der Grundstein für die Firmenzentrale gelegt, im November 2018 Richtfest gefeiert und am 30. Oktober 2019 konnte das Gebäude eingeweiht werden. Seither arbeitet ein großer Teil der Belegschaft unter einem Dach: Hier stehen der Gruppe rund 12.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, energetisch nachhaltig gestaltet mit dem bemerkenswerten Primärenergiefaktor 0,0 und ausgeglichener CO2-Bilanz. Eine intelligente Verzahnung von Energieeffizienz und Erneuerbarer Energie macht es möglich.
Bewährungsprobe während der Corona-Pandemie und der Energiekrise
Die erste große Bewährungsprobe für das junge Unternehmen kam mit der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Als die Fallzahlen rasant stiegen, verfügte das Unternehmen bereits über ein System verzahnter Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der eigenen Mitarbeitenden. Ziel war es, durch strenge Hygienevorschriften und organisatorische Vorkehrungen die Versorgungsaufgaben trotz krankheitsbedingter Ausfälle in vollem Umfang aufrechtzuerhalten. Das gelang: die kritische Infrastruktur – vor allem Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser – war während der beiden großen Corona-Wellen zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt und auch die Stadtbusse verkehrten planmäßig.
Als enorme Herausforderung erweist sich auch die Energiekrise in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine seit dem Jahr 2022. Bereits in den Monaten zuvor waren die Energiepreise stark gestiegen. Nach dem Versiegen der Gasflüsse aus Russland wurde im Sommer 2022 die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Damit musste sich auch die RhönEnergie Gruppe auf eine mögliche Gasmangellage im Winter vorbereiten. Vor allem dank
der milden Witterung verlief der Winter jedoch glimpflich und der osthessische Energiedienstleister konnte während der Krisenmonate die Gasversorgung ohne größere Probleme aufrechterhalten. Zeitweise gehörte die Gruppe sogar zu den günstigsten Anbietern in Deutschland. Das führte auch dazu, dass viele tausend neue Kunden zur RhönEnergie drängten.
Gut aufgestellt in die Zukunft
„Die Pandemie wie auch die Energiekrise haben uns gestärkt“, bilanziert Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Gruppe. „Wir haben unser bereits vorher bestehendes Krisenmanagement weiter ausgebaut und unsere Systeme und Prozesse noch sicherer gemacht. So können wir den Energiekunden weiterhin eine überdurchschnittlich hohe Versorgungszuverlässigkeit bieten.“
Doch es bleibt spannend. Die Energiekrise ist noch nicht vollständig ausgestanden, die Energiewende und die aus Klimaschutzgründen angestrebte Dekarbonisierung verlangen den deutschen Energieversorgern viel ab. „Vieles muss grundlegend neu gedacht werden. Leider sind derzeit zahlreiche wichtige Fragen von der Politik noch nicht verlässlich geklärt“, kommentiert Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer. „Wir verfolgen die Entwicklung sehr genau und werden entsprechend reagieren.“
In diesem Prozess des Wandels haben die erneuerbaren Energien enorm an Bedeutung gewonnen. So beabsichtigt die Rhön Energie Gruppe, in den kommenden Jahren über ihre Tochter RhönEnergie Erneuerbare mindestens 100 Millionen Euro in Anlagen zur Erzeugung alternativer Energie zu investieren. In diesen Zusammenhang gehört auch das Engagement bei der großen kürzlich eröffneten PV-Freiflächenanlage der SonnenScheinStrom GmbH an der A7 in Eichenzell-Welkers. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt.
Viel Anerkennung aus Politik und Wirtschaft
Zu ihrem 10jährigen Jubiläum, das auf der Erfahrung der Vorgängerunternehmen von über 150 Jahren basiert, erhielt die RhönEnergie Gruppe von vielen Seiten Glückwünsche. Bernd Woide, Landrat des Landkreises Fulda, unterstreicht dabei die enge regionale Verbundenheit und Einbindung:
„Die RhönEnergie Gruppe hat als heimischer Energieversorger für den Landkreis Fulda eine herausragende Bedeutung. Dies wird gerade jetzt bei der regionalen Gestaltung der Energiewende deutlich. Die Gruppe übernimmt dabei wichtige Aufgaben für die Menschen und die Wirtschaft der Region. Die RhönEnergie ist ein regionales Unternehmen. Alle Entscheidungen werden in der Region getroffen. Der Landkreis und die Stadt Fulda sind Gesellschafter und unterstützen das Unternehmen bei der Wahrnehmung seiner wichtigen Aufgaben. Die Zusammenarbeit ist eng und vertrauensvoll. Der Landkreis Fulda gratuliert der RhönEnergie zu ihrem 10-jährigen Bestehen und ist überzeugt davon, dass das Unternehmen auch zukünftige Herausforderungen verantwortungsvoll bewältigen wird.“
Anerkennend äußert sich ebenfalls Dr. Heiko Wingenfeld, Oberbürgermeister der Stadt Fulda:
„Der Zusammenschluss von Üwag und GWV Fulda vor genau zehn Jahren markiert eine bedeutende Weichenstellung für die nachhaltige Effektivität und die zukunftsorientierte Sicherung der Energie- und Wasserversorgung sowie des ÖPNV in der Stadt und der Region Fulda. Die Fusion war weitsichtig und konsequent. Allein schon der Blick auf die drei vergangenen Jahre mit ihren großen Herausforderungen als Folge der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine zeigt, wie wichtig es ist, einen zuverlässigen und schlagkräftigen regionalen Versorger vor Ort zu wissen, der sich auch in turbulenten Zeiten als Fels in der Brandung erweist. Als Partner der heimischen Unternehmen sowie als vielfältig aktiver Sponsor des ehrenamtlichen Engagements in der Region ist die RhönEnergie Gruppe ebenfalls schwer wegzudenken.“
Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, stellt die Bedeutung des regionalen Infrastrukturdienstleisters für die Unternehmen in der Wirtschaftsregion Fulda heraus:
„Wir gratulieren der RhönEnergie herzlich zum zehnjährigen Jubiläum als verlässlicher Energieversorger unserer Region! Die Unternehmensgruppe war in diesen Jahren nicht nur zuverlässiger Lieferant in puncto Strom, Wasser und Mobilität, sondern gleichzeitig auch ein starker Partner während der Corona-Pandemie und der Energiekrise. Die bemerkenswerte Beständigkeit des Unternehmens, verbunden mit einem hohen Engagement und Verantwortungsbewusstsein, haben einen großen Anteil an unserem starken regionalen Netzwerk und sind unverzichtbarer Teil der Gemeinschaft.“
Die neue Unternehmenszentrale am Löhertor – moderne Arbeitsplätze für rund 450 Mitarbeitende
Richtfest im November 2018, u.a. mit hochrangigen Vertretern des Hamburger Investors, darunter Eva-Maria Greve. Die RhönEnergie Gruppe hat die Liegenschaft langfristig angemietet.
Die Geschäftsführer der Gruppe, (v. li.) Martin Heun und Dr. Arnt Meyer im Foyer
Fotos: RhönEnergie Gruppe
Fulda, 13.09.2023