Bislang gut durch die Energiekrise gekommen
RhönEnergie Gruppe informiert den Kommunalen Trägerausschuss über das Geschäftsergebnis 2022 und geplante Beiträge zur Energiewende
In außergewöhnlich stürmischen Zeiten hat die RhönEnergie Gruppe erfolgreich Kurs gehalten. Dies ist die Quintessenz des Berichts der Geschäftsführung an den Kommunalen Trägerausschuss, der am 19. Juli 2023 in Fulda tagte. Kundenent-wicklung und Geschäftsjahresergebnis 2022 sind zufriedenstellend und auch 2023 läuft bislang erfreulich positiv. Zielgerichtet und mit hohen Investitionen widmet sich die Gruppe dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien als Beitrag zur Energiewende.
2022 war für die deutsche Energiewirtschaft ein ungewöhnlich schwieriges Jahr. Die Beendigung der Einfuhren von Erdgas, Öl und Kohle aus Russland bereitete mit Blick auf den Winter 2022/23 große Sorge. Auch dank der milden Witterung kam es dann jedoch nicht so schlimm wie erwartet.
Zufriedenstellendes Jahresergebnis 2022
In dieser unberechenbaren Situation agierte die RhönEnergie Gruppe sehr umsichtig. Das zahlte sich aus. Die befürchtete Gasmangellage blieb aus, die Versorgung der Kunden mit Energie war gesichert. Trotz der massiven Verwerfungen an den Märkten und krisenbedingt gesunkenen Gasabsätzen fiel das operative Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 positiv aus. Es konnte mit einem befriedigenden Jahresüberschuss abgeschlossen werden. Die RhönEnergie Gruppe war über lange Strecken im Deutschlandvergleich sogar ein besonders günstiger Energie-Anbieter.
„Die Entwicklung unserer Kundenzahlen und die Rückmeldungen von den Kunden zeigen uns, dass unser Unternehmen gut am Markt positioniert ist“, erläutert Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung. „Sowohl innerhalb als auch außerhalb unseres Kerngebiets konnten wir mit wettbewerbsfähigen Preisen und guten Lösungen zahlreiche neue Kunden gewinnen. Dies beruht maßgeblich auch auf einer sehr klugen Beschaffungsstrategie.“ Dr. Meyer ergänzt: „Wirtschaftlich bleiben wir stabil. Die wichtigsten Finanz- und Bilanzkennzahlen sind im Branchenvergleich sehr gut und verschaffen uns Spielraum für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.“
Energiepreisbremse erwies sich als Mammutaufgabe
Zur Entlastung der Verbraucher von den auf breiter Front gestiegenen Kosten für Strom, Erdgas und Wärme traten im Dezember 2022 die Energiepreisbremsen der Bundesregierung in Kraft. Die Umsetzung dieser mit vielen offenen Details behafteten staatlichen Maßnahme überließ die Bundesregierung der Energiewirtschaft. Das stellt auch die RhönEnergie Gruppe vor immense abwicklungstechnische Herausforderungen.
„Für unsere Mitarbeitenden in den kundennahen Bereichen sind diese Preisbremsen eine extreme Zusatzbelastung. Das gesamte Team leistet hier Herausragendes“, kommentiert Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer.
Investitionen in die „Dekarbonisierung“
Es ist das politische Ziel der Bundesregierung bis zum Jahre 2045 auf fossile Energieträger zu verzichten. Die „Dekarbonisierung“ soll Deutschland auf dem Energiesektor klimaneutral machen.
Dieser komplexe Umbau der Energieversorgung sei auch für die RhönEnergie Gruppe eine Mega-Herausforderung, so Martin Heun. „Mit einem verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien und der begleitenden Verstärkung unserer Stromnetze haben wir bereits begonnen. Wir spüren hier auch eine veränderte Einstellung vieler Bürgerinnen und Bürger.“ Die Akzeptanz von großen PV-Anlagen wie auch der Windkraft habe zugenommen.
Wie dem Kommunalen Trägerausschuss berichtet wurde, will die RhönEnergie Gruppe bis 2030 in ihrem Versorgungsgebiet wie auch in anderen Teilen Deutschlands rund 100 Mio. Euro in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren. Bereits heute verfüge die Gruppe über drei Windpark-Beteiligungen sowie 52 eigene große PV-Anlagen auf Freiflächen und Dächern mit einer Gesamtleistung von rund 37 Megawatt (MW).
Die in diesem Bereich tätige RhönEnergie Erneuerbare GmbH wurde personell verstärkt und treibt die Planung und Realisierung eigener Projekte wie auch die Projektbeteiligungen massiv voran. Besonderer Fokus liegt dabei auf den „privilegierten Flächen“ entlang den Autobahnen und mehrspurigen Bahnstrecken, weil hier für die Installation von PV-Anlagen kein Bebauungsplan mehr erforderlich ist.
Der Umbau der Wärmeversorgung, insbesondere der angestrebte Umstieg von Öl- und Erdgasheizungen auf Lösungen wie Fernwärme, dürfte eine noch größerer Herausforderung werden. Sie erfordert allein in Osthessen enorme Investitionen, deren Finanzierung noch ungeklärt ist. Martin Heun: „Das alles kann nur in engem Schulterschluss mit den Kunden und den regionalen Gebietskörperschaften gelingen. Von Letzteren erwartet die Bundesregierung bis 2026/28 eine langfristig ausgelegte Wärmeplanung zur Umsetzung der Klimawende. Als erfahrener regionaler Versorger stehen wir der Politik hierbei selbstverständlich mit unserem Know-how zur Seite. Denn eine zukunftssichere und kundenorientierte Umsetzung dieses Umbaus kann es nur geben, wenn vor Ort alle an einem Strang ziehen.“
Nicht zuletzt wird auch die zukünftige Wasserversorgung eine zunehmend herausfordernde gesellschaftliche Aufgabe. „Angesichts eines natürlich begrenzten Dargebots an Wasser und einer Zunahme extremer Witterungen wie der erneuten Trockenheit müssen wir die Nutzung des wertvollen Trinkwassers verändern“, so Dr. Arnt Meyer.
Zuversichtlich in die Zukunft
In Summe fühlt sich die Geschäftsführung durch die erfolgreiche Bewältigung des Krisenjahres 2022 in ihrem umsichtigen Kurs bestärkt. „Wenngleich die Marktsituation weiterhin unkalkulierbar und die Energiekrise noch keinesfalls beendet ist, sehen wir mit Zuversicht in die Zukunft“, fasst Martin Heun zusammen. „Der bisherige Verlauf des Geschäftsjahres 2023 ist positiv und dieser Trend dürfte bis Jahresende anhalten. Der Energiemarkt wie auch die politische Lage bergen weiterhin Risiken, doch wir sind gut aufgestellt. Insofern gehen wir davon aus, dass wir unsere Kunden auch weiterhin sicher und zu fairen Preisen beliefern können.“
Sonnenstrom aus der Region für die Region: PV-Freiflächenanlage der RhönEnergie Gruppe in Großenlüder-Müs
Foto: RhönEnergie Gruppe
Fulda, 19.07.2023