Viel mehr als nur „Der Strom kommt aus der Steckdose“

Vortrag von RhönEnergie-Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer im Bildungsunternehmen Dr. Jordan

FULDA. Der Strom kommt aus der Steckdose. Für die Menschen in Europa ist das selbstverständlich – wenn es nicht gerade zu einem selten auftretenden, großen Stromausfall kommt wie in der vergangenen Woche in Spanien und Portugal. Was Energieversorger alles tun müssen, damit Bürger und Betriebe sicher mit Energie versorgt werden, das berichtete Dr. Arnt Meyer, Geschäftsführer der RhönEnergie Gruppe, in einem Vortrag im Bildungsunternehmen Dr. Jordan.

Meyer diskutierte mit 120 Schülerinnen und Schülern der 12. Klassen der Fachoberschule, der 11. und 12. Klassen des Beruflichen Gymnasiums und zwei Gruppen von BA-Studierenden des Bildungsunternehmens in der Fuldaer Innenstadt. Sein Thema: Die Energieversorgung und die Energiewende in Deutschland und Osthessen. „Ich bin begeistert vom Interesse der jungen Menschen“, bilanzierte Meyer. Die RhönEnergie Gruppe versorgt 200.000 Menschen mit Strom, 30.000 Kunden mit Erdgas und 19.000 Haushalte mit Wasser. Die Herausforderung bei der Stromversorgung ist, dass jederzeit die Mengen an erzeugtem und an benötigtem Strom gleich sein müssen. Den Ausgleich schafft der Stromhandel – auch durch kurzfristige Einkäufe am Spotmarkt.

Der RhönEnergie-Manager bezeichnete seine Arbeit als ungemein reizvoll: „Es gibt kaum eine spannendere Wirtschaftsbranche als die Energiewirtschaft. Nur wenige Branchen müssen ihr Geschäftsmodell so umfassend erneuern. Und mir fällt keine Branche ein, in welcher die Infrastrukturbasis so umfangreich umstrukturiert wird“, erläuterte Meyer. Er sieht eine besondere Verantwortung seiner Unternehmensgruppe für den Umbau der Energieversorgung: „Für die RhönEnergie Gruppe als kommunales Unternehmen ist Nachhaltigkeit Teil unserer DNA. Wir sehen uns als Herz und Motor der Energiewende für die gesamte Region. Der Pfad zur Dekarbonisierung ist in vielen Einzelheiten noch unklar und in jedem Fall mit großen Kosten und vielen Mühen verbunden. Aber es gibt eine große Bereitschaft, dass wir in Deutschland und wir in Osthessen unseren Beitrag dazu leisten, den menschengemachten Klimawandel zu bremsen.“

Meyer skizzierte, dass der Einfluss des Staates in der Energiewirtschaft deutlich größer sei als in den meisten anderen Wirtschaftsbereichen. Der Geschäftsführer formulierte es so: „Die Funktionsweisen des Marktes und ihre Vorteile werden in der Energiewirtschaft deutlich zu wenig genutzt. Dies nennt sich dann Überregulierung. Und die kann man ändern, wenn man politisch will.“ Begrüßt wurde Meyer von Vorstandsmitglied Prof. Dr. Wolfgang Dippel und Franziska Jordan von der Organisationsleitung der Schule.

RhönEnergie-Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer skizzierte im Bildungsunternehmen Dr. Jordan die Herausforderungen der Energiewende.

Foto: RhönEnergie

Dr. Wolfgang Dippel (links) und Franziska Jordan begrüßten Dr. Arnt Meyer vor seinem Vortrag im Bildungsunternehmen Dr. Jordan.

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120 Schülerinnen und Schülern der 12. Klassen der Fachoberschule, der 11. und 12. Klassen des Beruflichen Gymnasiums und zwei Gruppen von BA-Studierenden diskutierten mit Dr. Arnt Meyer.

Foto: RhönEnergie

Fulda, 05.05.2025